Ich hab lange überlegt ob ich bei der Crossduathlon Europameisterschaft in Rumänien dieses Wochenende an den Start gehen soll, aber der Gesamtsieg beim Wolfgangsee Crosstriathlon, der Gedanke den Bewerb als Vorbereitungswettkampf für die Crosstriathlon Staatsmeisterschaft (Anm.: nächstes Wochenende) zu sehen und der Plan bei der Heimfahrt bei der Schwimmweltmeisterschaft in Budapest vorbeizuschauen hat mich dazu gebracht an den Start zu gehen.

Eine gute Entscheidung….ich bin in meiner AgeGroup Vize-Europameister geworden!!!

Die Anreise nach Rumänien mit dem Auto war schon einmal das erste Highlight. 10,5 Stunden Fahrzeit….ab Ungarn ausschließlich auf Bundesstraßen mit rießigen Schlaglöchern….ab der rumänischen Grenze mit Fiaker (einmal war’s sogar eine Kuh) auf der Straße 😉

Das zweite Highlight und auch ein richtiger Adrenalin-Kick kam dann kurz vor dem Start.. Beim Zusammenbauen meines Mountainbikes ist die Sattelstütz-Klemme gebrochen (Anm.: obwohl ich diese mit einem Drehmomentenschlüssel angezogen habe)

Zuerst hab ich probiert den Sattel mit einem „Powertape“ zu fixieren…der Sattel hätte aber so nie und nimmer den doch sehr technisch anspruchsvollen MTB-Kurs gehalten. Es sah zuerst so aus als hätte ich den Bewerb gar nicht starten können, weil zu diesem Zeitpunkt auch das Fahrradgeschäft vor Ort noch nicht offen gehabt hat. Dann kurz vor Ende des Check-In’s aber doch die Erleichterung…das Fahrradgeschäftsteam kam und der Mechaniker borgte mir von seinem eigenen MTB seine Sattelklemme!! 

Das Starterfeld war unglaublich international besetzt…Athleten aus Großbritannien, Island, Dänemark, usw. also am Start kein Gedanke von mir, dass ich es auf’s Podest schaffen könnte.

Zuerst galt es zwei Runden der 3,1km langen Laufstrecke zu absolvieren (Anm. also insgesamt 6,2km). Diese Strecke verlangte uns Athleten schon einiges ab…es ging durch einen Wald entweder steil bergab, steil bergauf oder schräg dem Wald entlang.

Im Spitzenfeld wechselte ich nach den 6,2km auf die 20km lange MTB-Strecke. Diese war dann noch anspruchsvoller als die Laufstrecke. Ich erinnerte mich zurück an meine CrossCountry-Bewerbe als jungendlicher Mountainbiker vor einigen Jahren. Die Strecke führte über Stock und Stein, steil bergab und steil bergauf…leider eine Streckenführung, die mir überhaupt nicht liegt. Bergab wurde ich von den technisch-guten Mountainbiker überholt, einzig und allein bergauf konnte ich wieder zu ihnen aufschließen. Absetzen oder Plätze gut machen konnte ich leider auf Grund der wenig langen Bergaufstücke jedoch nicht.

Mit ein bisschen Frust (Anm.: wegen der MTB-Strecke, die mir nicht gelegen ist) ging ich dann auf die letzte 3,1-km langen Laufstrecke. Gut so….ich fühlte mich noch top-fit und machte Platz für Platz gut…Fazit: der Moderator sagte bei meinem Zieleinlauf „and here is the silber medal winner Gerald Steindl from Austria“

…ich konnte es zuerst (Anm.: und kann es jetzt auch noch immer nicht glauben), dass ich Vize-Europameister in der Elite1-Klasse bin!

Hiermit möchte ich mich erstens bei meinen Eltern, bei meiner Freundin Michaela (Anm.: sie hat sogar einen Kuss von mir beim Zieleinlauf bekommen), bei meinen Sponsoren und auch bei meinen vielen Freunden bedanken…ohne euch wäre das nie möglich gewesen. (Anm.: bedanken möchte ich mich natürlich auch beim Fahrradhändler vor Ort…ohne dass er mir die Sattelklemme geborgt hätte, wäre das auch nicht möglich gewesen 😉 )

Bei der Heimfahrt ein weiteres Highlight. Meine Freundin Michi und ich haben uns die Schwimm-WM in Budapest angesehen. Ein wahnsinn’s tolles Event..

…und wir beide hoffen uns auch gute Tips durch’s zusehen haben holen können, um für die Triathlons schneller zu werden. 😉